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Star im Rampenlicht

La belle personne – Das schöne Mädchen

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La belle personne oder zu deutsch Das schöne Mädchen ist ein französischer Film von 2008, der alle Facetten eines bewegenden Dramas besitzt. Sensibel, ein bisschen traurig und geradezu herzzerreißend hat Regisseur Christophe Honoré eine Liebesgeschichte rund um ein Gruppe von Jugendlichen im Schulalltag inszeniert. Als Vorlage nutzt er einen Roman von Marie-Madeleine de Lafayette aus dem 17. Jahrhundert, der am Königshof von Ludwig XIV spielt. Diese höfischen Figuren platziert Honoré zeitgemäß auf einem Schulhof im vornehmen 16. Arrondissement von Paris. Überzeugend sind in diesem melancholischen Drama nicht nur die Hauptdarsteller Léa Seydoux – das schöne Mädchen Junie , das allen den Kopf verdreht- und Louis Garrel als Nemours, dessen Liebe Junie zu einer tragischen Entscheidung treibt. Mit der Musik von Naive als Emotionsverstärker zeichnet der Film ein plastisches Bild von komplizierten Liebesbeziehungen, französisch charmant und mit Gänsehaut-Potenzial. Transportiert wird eine zeitgemäße und modisch schöne Jugendlichkeit, nicht unbekümmert, jedoch auch nicht oberflächlich.

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Filmstory – Ein Film mit akutem Gänsehaut-Potenzial

Die 16-jährige Junie zieht nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrer Tante und ihrem Cousin nach Paris. Mitten im Schuljahr wechselt sie somit die Schule und geht nun in die Klasse ihres Cousins Mathias. Er macht sie mit seinen Freunden bekannt, und bereits an ihrem ersten Tag im neuen Leben lernt Junie eine Clique von Jugendlichen kennen, die sich an ihren chaotischen Beziehungen aufreibt. Jede und jeder hat etwas mit jedem, alle betrügen sich und die anderen – und die jungen Männer zeigen allesamt großes Interesse an der attraktiven Junie. Sie jedoch kämpft immer wieder mit ihrer Trauer um die tote Mutter und hat wenig übrig für das chaotischen Beziehungskarussell. Interesse zeigt sie zunächst nur an dem schüchternen Otto, der ihr bereits nach zwei Tagen seine Liebe gesteht. Sie werden ein Paar, und Junie genießt die Sicherheit und das Vertrauen in Schmerz und Trauer. Italienischunterricht begegnet sie dem Lehrer Nemours, einem sprichtwörtlichen Casanova, der von Kolleginnen und Schülerinnen gleichsam begehrt wird. Als sie im Unterricht eine italienische Oper hörer, wird Junie von ihrer Trauer übermannt, bricht in Tränen aus und rennt hinaus. Der Italienischlehrer Nemours verliebt sich in die geheimnisvolle Junie. Er beendet sogar seine Beziehung zu einer Kollegin und seine Affären. Und in all ihrer emotionalen Aufgewühltheit muss auch Junie erkennen, dass sie die Liebe des jungen attraktiven Italienischlehrers erwidert. Doch sie hat Angst vor dieser Liebe, fürchtet Glück als reine Illusion und entscheidet sich tragischerweise gegen ihre große Liebe und für Otto.

Darsteller – Ein Drama zwischen Sehnsucht und tragischer Entscheidung

Regisseur Christophe Honoré besetzte den Womanizer Nemours mit seinem Lieblingsschauspieler Louis Garrel, der schon in einigen seiner Filme in Hauptrollen zu sehen ist. Die melancholisch geheimnisvolle Junie wird von Léa Seydoux verkörpert, einer noch relativ unbekannten, jedoch talentreich beeindruckenden Schauspielerin, die bislang meist nur in Nebenrollen zu sehen war. Mathias, Junies Cousin und Beschützer im verwirrenden neuen Pariser Alltag, spielt Esteban Carvajal-Alegria. Und den sympathisch schüchternen und liebevollen Otto gibt der Schauspieler Grégoire Leprince-Ringuet.

In weiteren Rollen zu sehen sind Simon Truxillo, Agathe Bonitzer, Anais Demoustier, Valerie Lang, Jacob Lyon, Jean-Michel Portal, Martin Siméon, Chantal Neuwirth, Jeanne Audiard und andere.
Sie alle verköroern die Geheimnisse der Jugend, tragen eine gewisse Anmut zur Schau, sind jedoch im Wissen um ihre besondere Schönheit eitel und narzisstisch und keineswegs jugendlich unbefangen. Jede einzelne Figur im Film steht für eine besondere Gefühlssituation, tritt auf als benutzter Geliebter, als desillusionierter Suchender, als betrogener Freund oder einfach nur enttäuschter Schüler. Dramatische Themen wie große Leidenschaft und unerfüllte Liebe werden an jugendlichen Figuren gezeigt, zwischen denen die Gefühle nahezu ungebremst aufeinander treffen.

Regie führte Christophe Honoré, der auch gemeinsam mit Gilles Taurand das Drehbuch schrieb. Die fast gnadenlos emotionalisierende Musik stammt von Alex Beaupain, der nicht nur mit der Opern-Szene im Italienischunterricht die Seele des Betrachters zusätzlich anrührt.

Mode im Film “Das schöne Mädchen”

Im Film Das schöne Mädchen schaffen es die Hauptfiguren, eine – wenn auch befangene – Ausstrahlung und jugendliche Ästhetik darzustellen, ohne sich einem Diktat zu unterwerfen. Im winterlichen Paris sind es nicht Frauen, die in knappen Miniröcken tapfer frieren oder heroisch über das Metropolen-Pflaster stöckeln. Ihre Schönheit lebt von Ausstrahlung und kaum drapierter Attraktivität. Individualität bestimmt die Charaktere, deren gewiss sorgsam gewählte Garderobe beiläufig und typfördernd daher kommt. Es ist diese französische Leichtigkeit und vermeintliche Beiläufigkeit, die besticht. Ob Kleidung oder Schuhe, sie tragen zu einem Gesamtbild bei, ohne bemüht oder gar aufgetakelt zu wirken. Einzig Italienischlehrer Nemours, nicht viel älter als seine Schüler, kommt als smart gekleideter Frauentyp daher. Individualität wird nicht zur Schau getragen durch auffällige und schrille Kleidung, sondern entsteht durch Kleinigkeiten, erst auf den zweiten Blick erkennbare Accessoirs wie Schal, Mütze, Handschuhe oder eine außergewöhnliche Tasche. Wie auch die Sprache, so ist in diesem Film nichts auf Jugendlichkeit getrimmt. Man bedient sich einer leicht gehobenen Sprache, ohne literarisch abzuheben – und man bedient sich einer originellen und individuellen Garderobe, ohne Mode und Style in allzu plakativen Bildern zu zeigen.

Junis Frisur

Junies Frisur zum Beispiel ist mit ihrem Pony und ihrer Schlichtheit sehr französisch, ohne das Klischee eines strengen Pagenkopfes zu erfüllen. Sie wird als schön empfunden, weil sie natürlich wirkt. Nemours Kleidung enthält in jeder Hinsicht Attribute seines Casanova-Daseins, doch sie scheint ihm im Verlauf des Films immer weniger wichtig zu sein. Bei aller Eitelkeit trägt er eine wirre Frisur, die selbst bei noch so klassischer Kleidung ein Signal ist für Individualität. Schon durch seine Kleidung zeigt er, dass er älter ist, gleichzeitig jedoch auch, dass er genau diese künstliche Kluft überbrücken will. Wenn man genau hinschaut, wird man erkennen, dass hier nicht gerade die typische Garderobe von 16-Jährigen gewählt wurde. Und man erkennt auch erst bei näherer Betrachtung, dass die Garderobe überhaupt so sorgfältig gewählt wurde. Schönheit ist eben immer ein Gesamtbild aus Mode, Gemütslage und Situation.

Exkurs Schönheit: Eitelkeit bei Schauspielern

Es ist kein allzu großes Geheimnis, dass viele herausragende Schauspieler der Hauch einer Diva umgibt: Sie wirken etwas exzentrisch, vielleicht sogar abgehoben. Neben dem meist eigenartigen Verhalten wird mitunter das eigene Aussehen verändert, soweit es nur geht. Und das betrifft schon lange nicht mehr ausschließlich die weiblichen Akteure unter den Topstars. Vermehrt lassen sich auch ihre Kollegen die Männerbrust verkleinern, die Falten glätten oder die Gesichtskonturen richten. Mag sich manch ein Fan noch an die Eigenwilligkeiten der Promis gewöhnen, so sind gerade die Schönheitsoperationen doch meist ein kleiner Schock: Keine Frage, wenn sich die großen Namen der Branche divenhaft auf dem roten Teppich verhalten, ihr Hotelzimmer auf eine bestimmte Temperatur gekühlt haben wollen oder exotische Speisen bestellen, dann ist das noch beinahe normal. Aber wenn der heiß geliebte Star in wenigen Jahren sein Aussehen gänzlich verändert, dann fühlt sich mancher Anhänger schlichtweg hintergangen. Einige Schauspieler treiben es dabei auch sehr weit.

Keine weiblichen Formen mehr

Gerade das, was einige der Hollywooddamen mit dem Gesicht oder dem Körper anstellen, wirkt zuweilen recht bizarr, statt die eigene Schönheit tatsächlich zu unterstreichen. Auch die heute als Traumfrau geltende Angelina Jolie hat sich im Vergleich zu früheren Zeiten drastisch verändert. Sicherlich war es noch auf natürlichem Wege möglich, ein wenig Speck an den Hüften zu verlieren. Doch die Nase, die Stirn und die Wangenknochen erscheinen heute gänzlich anders als vor einigen Jahren. Es darf wohl unterstellt werden, dass hier chirurgisch nachgeholfen wurde. Weitaus weniger Geheimnisse macht dagegen ihre Kollegin Cher um das eigene Aussehen: Die Leinwanddarstellerin, die auch als Sängerin einige große Erfolge feierte, geht ganz offen damit um, sich mehrfach kleine Mängel beseitigt haben zu lassen. Dass sie aktuell, da sie das Rentenalter erreicht hat, ihrer Lebenserfahrung gemäß aussieht, darf wohl verneint werden. Ein weiteres nennenswertes Beispiel, dass das Ergebnis des Mediziners nicht immer gelungen sein muss, ist Fußballer-Gattin und SpiceGirls-Mitglied Victoria Beckham. Wenn sich ihre Oberweite majestätisch durch die Bekleidung abzeichnet, dann wirkt das oft aufgesetzt und deplatziert. Hier wurde offensichtlich zu viel gewollt. Aber keine Bange, im Hause Beckham ist genug Geld vorhanden, um das kleine Missgeschick mit dem Skalpell zu beheben.

Auch für Männer kein Tabu

Doch genug der Frauen. Denn in der Regel können sie sich mit ihrem neuen Aussehen noch in der Öffentlichkeit zeigen. Etwas anderes gilt für die Männer: So ließ sich etwa der große Künstler Mickey Rourke zu einer wandelnden Wachsfigur umgestalten. Das ist schade, denn in seinen jungen Jahren galt er nicht nur als herausragendes Schauspieltalent, sondern sah auch verdammt gut aus. Hier kommt dem Schönheitswahn also nicht immer der große Nutzen zu, den man sich von ihm versprach. Aber auch solche Stars, die es eigentlich nicht nötig haben sollten, lassen sich kosmetisch behandeln. Wie Sylvester Stallone. Hatte er einst den Boxer “Rocky” und den Überlebenskünstler “Rambo” mit stahlharten Muskeln verkörpert, so ließ auch er viele Erneuerungsmaßnahmen an sich vornehmen. Gerade die knallharte Figur scheint es zu sein, die manche Korrektur erfahren hat. Ob er sich dabei die Männerbrust verkleinernließ oder welche Operationen genau vorgenommen wurden, ist aber unklar: Der große Schauspieler macht darum ein Geheimnis. Klar ist allerdings, dass er einer Gesichtslähmung, unter der er seit frühen Jahren leidet, mit mehreren Eingriffen zuvorkommen wollte. Mag manche kosmetische Veränderung der Stars der reinen Eitelkeit geschuldet sein, so gibt es auch in Hollywood vereinzelt medizinische Gründe dafür, sich optisch zu verändern. Jedoch bleibt es dabei, dass in Hollywood noch immer der Schnippelwahn herrscht. Noch immer legen sich die Stars und Sternchen nicht aus medizinischer Notwendigkeit unters Messer, sondern um sich und der Kamera zu gefallen. Ob sie daraus einen Vorteil für sich ziehen können, bleibt abzuwarten.

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